Wohnmobilreise durch Europa – Warum?

Haben Sie darüber nachgedacht, Ihre erste Reise mit dem Wohnmobil durch Europa zu machen? Herzlichen Glückwunsch – es wird garantiert ein Erlebnis! Es gibt jedoch einige Dinge, die man wissen sollte, z. B. welchen Führerschein Sie benötigen, dass Sie sich einen Adapter für Gas besorgen sollten, und wie praktisch ein Transponder für die Mautzahlungen ist. In manchen Ländern müssen Sie Ihr Fahrzeug mit Aufklebern oder Warnschildern markieren. Klingt das nach viel Organisation? Wir haben eine kleine „Good to know“-Liste zusammengestellt.

Freiheitsgefühl
Mit dem Wohnmobil unterwegs zu sein, vermittelt ein Gefühl von großer Freiheit. Sie bestimmen das Tempo, entscheiden, was Sie sehen möchten, und erleben das Reisen selbst als Ziel. Es ist eine Möglichkeit, Orte zu entdecken, die Sie sonst vielleicht nicht gesehen hätten. Wenn Sie beispielsweise mit dem Flugzeug nach Alicante reisen und dort zwei Wochen in einer festen Unterkunft bleiben, ist das eine Art von Erlebnis. Teilen Sie die Reise jedoch in drei Abschnitte – mit Hin- und Rückreise sowie Erlebnissen über 4–5 Tage und einem kürzeren Aufenthalt am Zielort – wird die Erfahrung eine ganz andere sein.

Kosten
Hotelübernachtungen, Flugtickets, Tourismussteuern, Gepäckgebühren, Transfers – alles ist teurer geworden. Natürlich gibt es auch Kosten im Zusammenhang mit Wohnmobilurlauben, aber die Flexibilität ist größer. Einige Mahlzeiten können „zuhause“ zubereitet werden, während andere in einem Restaurant genossen werden können. Das macht es einfacher, das Reisebudget an die eigene Situation anzupassen. Eine grobe Planung ist jedoch empfehlenswert. Einmal sind wir in Italien auf eine unnötige Strecke geraten, die sowohl teure Mautgebühren als auch Tunnelgebühren hatte.

Keine Hotels
Auf längeren Reisen könnten Sie zwar Hotelaufenthalte einplanen, aber grundsätzlich haben Sie Ihre Unterkunft immer dabei. So müssen Sie keine freien Hotelzimmer suchen. Mit einer groben Planung können Sie je nach Tagesform früher oder später anhalten. Diese flexible Reiseform ist in der Regel auch günstiger.

Das Gefühl
Wohnmobilurlaub vermittelt ein besonderes Freiheitsgefühl. Sie fahren durch Länder, anstatt darüber zu fliegen, und bekommen so ein anderes Gespür für die Reiseziele und -wege.

Weniger Planung
Ein großer Vorteil ist, dass Sie nicht so viel planen müssen. Mit der Unterkunft im Gepäck können Sie Pausen machen, übernachten und essen, wann immer es Ihnen passt. Eine grobe Planung und etwas Recherche reichen aus. Mit einem Blick auf die Wettervorhersagen können Sie Ihre Route flexibel nach den gewünschten Bedingungen anpassen.

Fährverbindungen
Die langweiligeren Teile der Reise können Sie mit einer Nachtfähre samt Kabine überbrücken – eine clevere Möglichkeit, sich während der Fahrt auszuruhen. Denken Sie daran, im Voraus zu buchen, um nicht stehen zu bleiben, und halten Sie den Fahrzeugschein bereit, um die korrekten Maße anzugeben. Einige Wohnmobilclubs bieten Rabatte auf bestimmten Fährlinien an. Es kann sich lohnen, Straßenkosten mit Fährkosten zu vergleichen. Seien Sie rechtzeitig an der Fähre – „rechtzeitig“ bedeutet zwei Stunden vor Abfahrt. Benötigte Dokumente sind Reisepass/Personalausweis und der Fahrzeugschein. Auf der Fähre sollte das Gasventil geschlossen und die Gaslucke unverschlossen sein.

Mautgebühren
Viele Straßen in Europa sind mautpflichtig – in einigen Ländern mehr als in anderen. Es ist sinnvoll, eine Routenplanung auf einer Seite wie https://www.viamichelin.com durchzuführen. Dort sehen Sie mautpflichtige Strecken und mögliche Alternativen ohne Gebühren. Solche groben Planungen ermöglichen es Ihnen, die GPS-Einstellungen entsprechend anzupassen und auf mautfreie Straßen auszuweichen, die oft reizvollere Erlebnisse bieten. Manchmal lohnt es sich jedoch, Maut zu zahlen, um schneller ans Ziel zu kommen.

Ein Transponder ist eine gute Investition. Dieser wird an der Windschutzscheibe befestigt, zieht die Gebühren automatisch ab und ermöglicht eine schnellere Durchfahrt an Mautstationen. Informieren Sie sich über die Marktangebote und geltenden Regeln, um ein Gerät zu finden, das in möglichst vielen Ländern funktioniert.

Regeln für Führerscheine
Mit einem schwedischen B-Führerschein dürfen Sie Wohnmobile der Klasse 1 und 2 bis zu einem Gewicht von 3,5 Tonnen fahren. Für schwerere Fahrzeuge benötigen Sie einen C- oder C1-Führerschein. Eine Ausnahme gilt, wenn Sie Ihren Führerschein vor dem 1. Juli 1996 erworben haben – dann dürfen Sie auch Wohnmobile über 3,5 Tonnen fahren. Dies gilt jedoch nicht in der Schweiz, da das Land das EWR-Abkommen nicht unterzeichnet hat.

Gasversorgung
Schwedische Gasflaschen sind in Europa schwer nachzufüllen. Sie können das Problem lösen, indem Sie zwei Gasflaschen mitnehmen oder ein Adapterset kaufen, das mit den gängigsten europäischen Flaschen kompatibel ist.

Darf der Hund mit?
Möchten Sie Ihren Hund mit auf die Wohnmobilreise nehmen? Das ist meist möglich, erfordert jedoch Vorbereitung. Der Hund benötigt einen EU-Heimtierpass und muss gechippt sein. In Dänemark und Norwegen sind bestimmte Hunderassen verboten. Manche Länder verlangen einen Maulkorb im öffentlichen Raum. Der Hund muss rechtzeitig vor der Reise gegen Tollwut geimpft werden, und für Norwegen ist zusätzlich eine Entwurmung gegen den Fuchsbandwurm vorgeschrieben. Zurück in Schweden müssen Sie beim Zoll angeben, dass Sie mit einem Hund reisen – entweder an der Zollstation oder über ein Online-Formular.

Krankheit während der Reise
Stellen Sie rechtzeitig sicher, dass Sie eine gültige europäische Krankenversicherungskarte von der schwedischen Försäkringskassan besitzen. Damit haben Sie Anspruch auf die gleiche medizinische Versorgung wie die Einwohner des jeweiligen EU-Landes. Die Karte gilt auch in Ländern außerhalb der EU wie Großbritannien, der Schweiz, Norwegen und Island.

Wohnmobil in Frankreich
Fahrzeuge über 3,5 Tonnen müssen Warnaufkleber anbringen, die Fußgänger, Radfahrer und andere Verkehrsteilnehmer vor toten Winkeln warnen. Diese sogenannten „Angles Morts“-Sticker können Sie im Voraus bestellen, z. B. über Onlineshops. Sie werden im Set zu drei Stück geliefert, inklusive Montageanleitung.

Wohnmobil in Spanien und Italien
Herausragende Ladung am Heck des Wohnmobils, wie Fahrradträger, muss mit einem speziellen Schild markiert werden. Dieses ist ein rot-weiß gestreiftes Quadrat mit einer Seitenlänge von einem halben Meter und kann an Tankstellen nahe der Grenze oder bei Zubehörhändlern gekauft werden. Ohne Schild drohen Bußgelder.

Sicherheit & Mobiltelefon
Die Vorschriften für Sicherheitsausrüstung im Auto sind in Europa oft strenger als in Schweden. Dazu gehören Feuerlöscher, Warnwesten, ein Erste-Hilfe-Set und ein Warndreieck.

Warnweste
Sie muss getragen werden, wenn Sie das Fahrzeug auf einer stark befahrenen Straße verlassen.

Feuerlöscher
Muss für Fahrzeugbrände geeignet sein. Erste-Hilfe-Set: Sollte leicht zugänglich sein.

Für Mobiltelefone gilt
In den meisten europäischen Ländern ist die Nutzung eines Handys während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung verboten, und die Strafen können hoch sein. In Spanien sind auch Kopfhörer und Ohrstöpsel während der Fahrt untersagt. Halten Sie an, um sicher zu telefonieren.

Text: Måns Löfgren, SkyBlueMedia Sweden AB